Diese Rolle spielt die Schufa bei der Kreditvergabe

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Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung – besser bekannt unter dem Namen Schufa – ist die größte Wirtschaftsauskunftei Deutschlands. Mit rund 655 Millionen Informationen von über 66 Millionen Personen gespeichert deckt die Schufa laut Unternehmensangaben 90 Prozent des Marktes ab und spielt daher eine wichtige Rolle bei der Kreditvergabe. Bevor eine Bank einen Kredit vergibt, prüft sie zunächst die Wahrscheinlichkeit, mit der der Kunde den gewährten Kredit vertragsgemäß zurückzahlen wird. Zu diesem Zweck holt die Bank einerseits Informationen vom Kunden selbst ein. Dazu gehören in der Regel eine wahrheitsgemäß ausgefüllte Selbstauskunft, Gehaltsnachweise und Kontoauszüge des Kunden. Darüber hinaus  erhält die Bank weitere Daten über den Kunden durch eine Datenabfrage bei der Schufa. Die Auskunftei liefert dem Kreditinstitut zu diesem Zweck nur jene Daten, die für die Kreditvergabe wichtig und relevant sind. Anhand der Unterlagen sowie der Schufa-Auskunft beurteilt die Bank daraufhin die Finanzverhältnisse und die Bonität des Kreditantragsstellers.

Schufa-Score gibt Ausfallwahrscheinlichkeit an

Neben der Sammlung von Daten errechnet die Schufa zudem einen Prognosewert, der die Wahrscheinlichkeit  widergibt, dass der Kunde das Darlehen wie vereinbart zurückzahlen wird. Dieser prozentuale Prognosewert wird auch Schufa-Score genannt. Der Scorewert liegt in der Regel zwischen null und 1.000 Punkten und ist zudem in Ratingstufen von A bis M eingeteilt, wobei ein Kunde mit der Ratingstufe A laut der Schufa die beste Bonität hat. Ist der Kunde in der Vergangenheit bestimmten Zahlungen nicht vertragsgemäß nachgekommen, geht dies als Negativmerkmal in seine Schufa-Akte ein. Wurde etwa die Handyrechnung nicht rechtzeitig beglichen, kann sich das auch negativ auf den Scorewert auswirken. Weist die Schufa-Akte eines Kunden negative Einträge auf oder ist der Scorewert zu niedrig, wird die Bank den Kreditantrag mit großer Wahrscheinlichkeit ablehnen. Die Ablehnung eines Kreditantrages ist für den Kunden zwar persönlich oft ärgerlich, dient jedoch in den meisten Fällen primär als Schutz vor Überschuldung. Wenn die Bank den Kreditantrag eines Kunden aufgrund dessen schlechter Bonität ablehnt, sollte dieser in keinem Fall einen Kredit ohne Schufa in Anspruch nehmen. Anbieter solcher Angebote sind in der Regel unseriös und verlangen von Verbrauchern horrende Vorabgebühren, ohne, dass es nach der Überweisung dieser Gebühr am Ende wirklich zur Auszahlung der gewünschten Kreditsumme kommt.

Wichtig: Unterscheidung zwischen Kreditanfrage und Konditionsanfrage

Was die meisten Verbraucher jedoch nicht wissen: Die Schufa kommt bereits dann ins Spiel, wenn sich Verbraucher nur unverbindlich bei einer Bank über die Konditionen eines Kredites informieren. Man spricht hier von einer sogenannten Konditionsanfrage. Um den Kunden über die Kreditkonditionen wie etwa  den Zinssatz, informieren zu können, holt die Bank Informationen von der Schufa ein. Die Konditionsanfrage wird von der Schufa mit dem Merkmal KK in der Akte des Kunden vermerkt. Dieser Eintrag ist dort nur für den Kunden selbst sichtbar und wirkt sich nicht negativ auf seinen Scorewert aus. Eine konkrete Kreditanfrage ist hingegen für andere Banken zehn Tage lang in der Akte sichtbar, wird ein Jahr gespeichert und kann den Scorewert negativ beeinflussen. Wenn der Kunde also verschiedene Kredite miteinander vergleichen möchte, um die besten Konditionen für seine persönliche Situation zu finden, sollte er in jedem Fall der Bank mitteilen, dass es sich dabei um eine Konditionsanfrage, keine Kreditanfrage  handelt. Verbraucher, die über einen Kreditrechner im Internet unverbindlich die besten Kreditangebote miteinander vergleichen, müssen keinerlei weitere Maßnahmen treffen: Der Kreditvergleich wird automatisch als Konditionsanfrage gehandhabt und ist somit Schufa-neutral.